03. Juli 2025

Seminarreihe "Cross-Cultural Approaches to Desirable AI" mit dem AI ELSI Award (Perspective Division) der Japanese Society for Artificial Intelligence ausgezeichnet AI ELSI Award (Perspective Division) der Japanese Society for Artificial Intelligence für Seminarreihe

Am 29. Mai 2025 verlieh die Japanese Society for Artificial Intelligence (JSAI) der Seminarreihe Cross-Cultural Approaches to Desirable AI den AI ELSI Award (Perspective Division)

Die Seminarreihe wurde in Zusammenarbeit des B'AI Global Forum der Universität Tokyo1, des Centre for the Future of Intelligence der Universität Cambridge2, dem Center for Science and Thought der Universität Bonn sowie University of Europe for Applied Sciences3 entwickelt. Zwischen Oktober 2024 und Januar 2025 fanden 10 Sitzungen in unterschiedlichen Formaten statt, in denen Forschende verschiedener Fachbereiche und Karrierestufen zusammenkamen, die zu KI und digitalen Technologien arbeiten. Ziel der Reihe war es, Perspektiven aus Kunst und Wissenschaft zusammenzubringen und besonders Studierende aus den Bereichen IT und Ingenieurswissenschaften zu ermutigen, sich ethischer Fragen rund um KI anzunehmen.
Im Rahmen des "Dialogs für wünschenswerte KI“ wurden die folgenden Schlüsselinitiativen angestoßen:
1. Dialog zwischen akademischer Forschung und Zivilbevölkerung
Jenseits technischer Diskussionen öffnete die Seminarreihe Personen mit diversen Hintergründen Raum zum Dialog. Dabei wurde ein theoretischer Rahmen durch Konzepte wie Indigenous AI oder Feminist AI geschaffen. Indem es ethische Fragen sowie die sozialen Auswirkungen von KI zur Sprache brachte und indem es kulturelle Vorurteile und soziale Strukturen, die tief in der Entwicklung und Nutzung von KI Systemen verwurzelt sind, hinterfragte, förderte das Projekt einen partizipativen und deliberativen ethischen Diskurs.
2. Globale Kollaboration und Verbreitung
Nicht nur durch die Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen in Japan, Deutschland und dem Vereinigten Königreich, sondern auch dadurch dass Forschende aus der ganzen Welt für das Projekt gewonnen werden konnten, war es möglich lokal verwurzelte Perspektiven auf Technologie aus einer globalen Sichtweise kennenzulernen. Um eine nachhaltige Verbreitung der Seminarreihe zu ermöglichen, wurde ein öffentlich einsehbares Videoarchiv angelegt. Außerdem befindet sich eine Publikation in Form eines Sonderausgabe einer akademischen Zeitschrift in Planung.
3. KI Narrative rekonstruieren
Das Projekt ging über das Binärpaar Utopie/Dystopie hinaus, indem es realistische und inklusive Visionen der Zukunft präsentierte. Es schuf eine Plattform, auf der die Grenzen und die Möglichkeiten von KI Systemen aus einer Vielzahl von Perspektiven zu beleuchten, wobei gesellschaftliche Herausforderungen wie Behinderung, Ungleichheit, Nachhaltigkeit, die digitale Afterlife-Industrie (DAI), und Gesetzgebung im Bereich kreativer Arbeit und geistigen Eigentums berücksichtigt wurden.
Alle bisherigen Sitzungen wurden aufgezeichnet und sind auf YouTube oder in unserem Video-Archiv zu finden: https://www.desirableai.com/cross-cultural-approaches4
Eine Fortsetzung des Projekts im Herbst 2025 ist bereits in Planung. Außerdem soll eine Sonderausgabe erscheinen, in dem die akademischen Erkenntnisse der Seminarreihe gebündelt werden.
AI ELSI Award (Perspective Division)
Der AI ELSI Award ehrt eine Vielzahl von Aktivitäten im Zusammenhang mit KI oder dem Verhältnis zwischen Gesellschaft und KI. Er wird durch das Ethics Committee of the Japanese Society for Artificial Intelligence5 vergeben. Nun schon in seiner dritten Auflage wurde der diesjährige ELSI Award in drei Kategorien unterteilt: Perspective Division, Practice Division und Special Division.
Unter diesen drei Kategorien ehrt die Perspective Division solche Initiativen, die herausragende ethische Perspektiven auf die Zukunft und Ausrichtung von KI Forschung entwickeln. Zugelassene Formate sind nicht nur akademische Publikationen, sondern auch Workshops, Konferenzen und Medienproduktionen. Die Auswahl erfolgte durch ein Jurypanel, dem Mitglieder des JSAI Ethics Committee und Expert*innen der akademischen und nicht-akademischen Gesellschaft angehörten.
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